Googles neuer Such-Algorithmus (Codename caffeine) soll (laut TechCrunch) im Neuen Jahr aktiviert werden – die offizielle Meldung von Google habe ich wohl über die Feiertage verschlafen. Was wird sich dadurch ändern? Nicht viel. Google caffeine reagiert spontaner (http://www.geldo.de/wordpress/2009/09/05/dritte-testrunde/) auf aktuelle Geschehnisse. Es ist eine Art Feinabstimmung „unter der Haube“ der gigantischen Suchmaschine, die aktuellere Ergebnisse bevorzugt – Schlagwort: Suche in Echtzeit. Interessant dabei ist, dass den Namen der URLs wenig Beachtung geschenkt wird: Nur 5% enthalten eine exakte Übereinstimmung des Suchbegriffs und der URL wird insgesamt nur 6% Bedeutung beigemessen (TechCrunch).
Das leuchtet ein, denn aktuelle Nachrichten werden über viele Kanäle verbreitet – oft auch über gekürzte URLs, damit sie in die knappen Nachrichten/ Status-Updates von Microblogs wie z.B. Twitter passen (z.B. http://bit.ly/7feluT statt http://www.batz-leuchtsysteme.de/category/licht-und-beleuchtung/led-ringbeleuchtung/).
Das bringt uns zu einem weiteren aktuellen Thema: URL-Kürzer wie bit.ly, is.gd oder tiny.url erfreuen sich daher grosser Beliebtheit, sie sind teilweise bereits in die Clients der Microblogging-Dienste (z.B. TweetDeck) integriert und erlauben darüber hinaus Möglichkeiten zur Statistik-Erfassung und -Auswertung, da die URLs ja erst vom Anbieter des Dienstes verarbeitet werden, ehe auf die original URL weitergeleitet wird. Google mischt neuerdings mit seinem Dienst http://goo.gl/ auch hier munter mit.
Ist es nun obsolet seine URLs mit sprechenden (und demzufolge meist langen Namen) zu versehen? Mit nichten. SEO ist aus meiner Sicht die Belohnung für sorgfältiges Arbeiten. Wenn ich nun eine URL z.B. meinedomain.de/001/0234.html statt meinedomain.de/kategorie/name-des-artikels.html nenne, mache ich damit niemandem einen Gefallen. Eine sprechende URL erleichtert die Pflege und wieso sollte ich auf die zusätzliche Gewichtung im Ranking verzichten, zumal die vernünftige Benennung vom CMS sowieso automatisch vorgenommen wird?
URL-Kürzer können hier ein interessantes Vehikel sein, die Original-URL zu verbreiten. Twitter ist aus Erfahrung ein gutes Mittel, um URLs (auch bei Google) bekannt zu machen – ich spreche hier nicht von Spam. Die Inbetriebnahme eines eigenen URL-Kürzers von Google selbst, ist ein weiteres Indiz, dass der Suchmaschinen-Anbieter diesen Diensten besondere Beachtung zuteil werden lässt.
Eine sprechende URL in Verbindung mit einem Kürzer (vielleicht sogar der von Google selbst) ist für mich ein unschlagbares Paket. Der Kürzer ermöglicht eine rasche Verbreitung, Indizierung und Auswertung der URL und die sprechende Adresse im Original punktet durch zusätzliche Schlagwörter und Benutzerfreundlichkeit.
In diesem Sinne wünsche ich einen guten Rutsch – es bleibt spannend!