Persönliches Fazit

Mittlerweile ist gut ein Monat seit meiner Abgabe vergangen. Seit letzter Woche lese ich wieder Nachrichten, mein Tag-Nacht-Rhythmus ist noch immer gestört und auf der Waage sehe ich ca. 5 kg mehr. Gründe für letzteres: Käse, Schoggi, weniger Zeit zum Radeln, dafür bin ich hin und wieder vom Computer aufgesprungen und hab mich mit meinen Gewichten aufgepumpt, ein tröstlicher Grund, der für gefühlte 50% der Gewichtszunahme verantwortlich ist.
Momentan versuche ich meine letzten Umzugskartons verschwinden zu lassen und Reparaturen, für die noch keine Zeit blieb, durchzuführen. Nach interessanten Stellen Ausschau zu halten und Bewerbungen zu schreiben ist das Nächste. Die Mähne wurde gekappt und ein Fototermin ist anvisiert.
Ich habe die Statistiken dieses Weblogs verfolgt und ausgewertet – als Pretest für den Webauftritt meines Auftraggebers (was wohl zukünftig ein zweifelhaftes Vergnügen werden wird). Eine interessante Suchanfrage war „Diplomarbeit zuviel wird“.
Für diesen Fragesuchenden und die, die noch kommen mögen, sei hier kurz geklärt: Trotz Umzug über die Landesgrenze während meiner Diplomarbeit, mir wurde die Arbeit nie wirklich zuviel. Der Umzug war herb, ja und mentalen Overflow gab es auch genug, aber zuviel wurde es nie.
Wie dieses? Vor ca. einem Jahr fasste ich die Idee zu meinem Thema. Seitdem habe ich begonnen für diese Arbeit Material zusammen zu tragen. Ein straffer Zeitplan, der auch absolut notwendig war, stand bereits März dieses Jahres, Optionen zum Kürzen des Themas hatte ich ebenso in der Hinterhand, falls – aus welchen Gründen auch immer – Eingrenzungen nötig waren. Und eingegrenzt habe ich. Zu meinen geplanten 80 Seiten sind trotzdem 20 dazu gekommen. Weitere 30 stellten den Anhang. Insgesamt ist die Dicke mit einem „Lustigen Taschenbuch“ vergleichbar.
Es gab Momente, in denen ich mich wirklich geistig ausklinken musste. Dann versuchte ich Rad zu fahren, Familie und Freunde zu besuchen. Ich denke es ist wichtig zu erkennen, wann ein Totpunkt erreicht ist. Dann etwas komplett anderes zu machen kann eine ungemeine Hilfe sein.

Ich errinnere mich an ein verwirrendes Erlebnis: Gerade von Augsburg in die Schweiz gezogen, musste ich nach dem Wochenende in die Oberpfalz. Auf dem Rückweg besuchte ich einen guten Freund in Augsburg, bei dem ich einige Tage blieb. Ausserdem habe ich im Labor der Hochschule an meiner Webseitenmigration weitergearbeitet. Kurz darauf zuhause in der Schweiz, wachte ich im Kinderzimmer nach dem Gute-Nacht-Geschichte-Lesen auf. Für einige verstörende Momente wusste ich nicht, wo ich mich gerade befand.
An den Tagen, die nur der Diplomarbeit gewidmet waren, kamen locker mehr als acht Stunden zusammen, gezählt habe ich sie nie. Meistens waren die Schichten zweigeteilt. Nachmittags bis zum Abendessen und darauf in den Nachtstunden bis in den frühen Morgen hinein. Nur der Computer, ich und die Musik von KSDS, die die Stille durchzog. Das waren teilweise teure Nachtschichten, denn während dieser Zeit ist meine Plattensammlung um ca. 50 CDs gewachsen – meistens Blue Note Klassiker und Hard Bop Alben. Jetzt habe ich Zeit sie alle zu hören und mich den verbleibenden Themen dieses Weblogs zu widmen: Jazz und Grüntee.
Beihnahe hätte ich es vergessen: Das nächste Mal, wenn wieder ein Text im Umfang der Diplomarbeit geschrieben werden sollte, plane ich – wenn möglich – zwei Wochen anstatt einer für die Schlussredaktion ein. Unterm Strich ist jedoch eine Arbeit zustande gekommen, hinter der ich 100% stehe und mit der ich mehr als zufrieden bin (hoffentlich denken die Korrektoren auch so).

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